Unsere Rangliste der besten Torhüter der Bundesliga-Vorrunde 2017/2018
Foto: Peter Gulasci/Imago/Uwe Kraft
Grundsätzlich ist es ein altbekanntes Phänomen, dass insbesondere Torhüter von im Abstiegskampf befindlichen Clubs im Fußball gerne in derartigen Listen ganz weit oben zu finden sind. Sie erhalten schlicht deutlich mehr Gelegenheiten, sich auszuzeichnen als ein Torhüter in einem Topclub, der meist hinter einer sehr guten Abwehr spielt. Insofern darf das Resultat unserer Bewertung der Torhüterleistungen in dieser Vorrunde der 1. Bundesliga nicht allzu sehr überraschen. Und doch dürfte ein Blick auf die Namen, die dort zu finden sind, für den einen oder anderen unerwarteten Aha-Moment sorgen. Doch der Reihe nach, fangen wir hinten an.
Torhüter vom Letzten und vom Ersten der Tabelle
Wobei wir damit nicht ganz hinten meinen, schließlich können in solch einer Topliste nur die oberen Plätze Berücksichtigung finden. Rang 5 Die These aus dem ersten Absatz wird gleich mit unserer Nummer 5 bestätigt. Es ist Timo Horn, der zwar selbst einige Male nicht ganz so sicher wirkte wie sonst. In einer Mannschaft, die 13 von 17 Spielen verliert, wie es beim 1. FC Köln der Fall war, ist das aber beinahe selbstverständlich. Ansonsten verhinderte Timo Horn oft noch höhere Niederlagen. Insofern wenig erstaunlich, dass er trotz 32 Gegentoren in einer Halbserie heiß umworben ist. Rang 4 Der Name Sven Ulreich hatte viele Fans vom FC Bayern München ein wenig in Angst versetzt, als klar war, dass Manuel Neuer mehrere Monate ausfallen würde. Doch dass er nicht zufällig zuvor Stammtorhüter in der Bundesliga war, zeigte er mit guten Auftritten, als er gebraucht wurde. Seine Leistungen fielen deutlich besser aus als erwartet. Gerüchte um eine WM-Teilnahme von Ulreich sind zwar Unsinn, ihre reine Existenz untermauert aber, dass er seinen Job bei einer schwierigen Aufgabe – Manuel Neuer zu vertreten – ziemlich überzeugend verrichtet hat.
Eintracht- und Werder-Torleute kurz hinter dem Topmann
Rang 3 Lukas Hradecky – der Finne mit den slowakischen Wurzeln war auch in der vorangegangenen Saison schon ein Top-Mann in der Bundesliga. Nun hat er sich noch einmal um einige Prozentpunkte verbessert. Lohn sind nur 18 Gegentore in 17 Spielen der Vorrunde und ein Platz auf dem “Treppchen” in unserer Rangliste. Beinahe fehlerfrei gibt er der Eintracht viel Sicherheit im defensiven Bereich. Rang 2 Jiri Pavlenka von Werder Bremen. Anders als ihre Hamburger Mit-Abstiegskandidaten können die Bremer sich im Abstiegskampf fast immer auf ihren Torhüter verlassen. Gerade das war in den letzten Jahren so häufig nicht der Fall in Bremen, dass Pavlenka noch ein entscheidendes Plus im Kampf um den Klassenerhalt werden könnte. In unserer Liste ist er jedenfalls Zweiter und nur in Nuancen schlechter als unser schließlicher Topmann unter den Torhütern.
Der Sieger unserer Wertung kommt aus Ungarn
Rang 1 und unser Toptorhüter der Hinrunde, bei aller Kritik an so manchen Äußerungen und Auftreten der Leipziger Verantwortlichen, muss man tatsächlich anerkennen, dass man in Peter Gulasci den aktuell besten Torhüter der Bundesliga in seinen Reihen hat. Das mag einerseits erstaunlich sein, spielt er doch schon seit 2015 bei RB Leipzig und war somit eine zeitlang nur Zweitliga-Torhüter. Andererseits dürfte es kaum erstaunen, was für einen Ausnahmekönner die Leipziger sich dort aus den Untiefen des englischen Fußballs (FC Liverpool, Tranmere Rovers, Hereford United) da geangelt, sofern man Gulacsis Leistungen in der Zeit seit seinem Wechsel nach Leipzig verfolgt hat. Er überzeugt durch unglaubliche Reflexe, eine extreme Sicherheit im Tor und gleichzeitig kühles und seriöses Spiel am Ball.
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