VfB Stuttgart: Wieder mehr Fokus auf die „Jungen Wilden“
Foto: VfB Stuttgart – TSG 1899 Hoffenheim /Imago/Sportfoto Rudel
Was haben die deutschen Nationalspieler Joshua Kimmich, Antonio Rüdiger, Sami Khedira, Sebastian Rudy, Mario Gomez und Timo Werner gemeinsam? Auf den ersten Blick sicherlich nur, dass sie bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland im Kader stehen. Doch schauen wir einmal genauer hin, so können wir feststellen, dass alle diese Akteure mal in der Jugend des VfB Stuttgart begonnen haben. Denn die Schwaben leisten in der Jugendarbeit sehr gute Arbeit, jedoch nicht mehr so gute, wie noch vor Jahren. Denken wir an das Jahr 2007 zurück, dem Jahr der letzten Meisterschaft des VfB: Hier waren es die „Jungen Wilden“, die damals die Schale nach Hause holten. Junge, talentierte Spieler, die meisten davon Eigengewächse.
Erfolgreiche Jugendarbeit muss in den Fokus
Präsidiumsmitglied Thomas Hitzlsperger hat nun laut den „Stuttgarter Nachrichten“ bekräftigt, dass der Verein vermehrt auf die eigene Jugend setzen möchte. Der Verein ist natürlich stolz darauf, sechs Spieler im deutschen WM Kader zu haben, die aus dem eigenen Nachwuchs stammen. „Und wir haben auch den Anspruch, das so fortzuführen“, so der ehemalige Nationalspieler. Damit will sich der Aufsteiger der vergangenen Saison, der die Spielzeit auf dem siebten Tabellenplatz beendete und nur knapp die Qualifikation für die Europa League verpasste, wieder besser positionieren. Zumal dadurch die Identifikation der Fans mit dem Verein wieder stärker werden würde.
Junge Talente sollen nicht mehr so früh abgegeben werden
Zuletzt aber wechselten junge Talente viel zu früh zu anderen Vereinen. Das habe, laut Hitzlsperger, viel mit der fehlenden Kontinuität in der Vereinsführung, dem Management und dem Nachwuchsleistungszentrum zu tun. Mit der neuen Führung um Präsident Wolfgang Dietrich und Sportvorstand Michael Reschke soll dauerhaft mehr Ruhe in den Klub kommen. Ziel sei es, in der kommenden Saison mit der U17 und der U19 zwei gute Mannschaften mit interessanten Einzelspielern zu haben.
Hoffnungsträger Timo Baumgartl
Aktuelle Beispiele für junge Spieler, die aus der U23 der Schwaben zu anderen Vereinen gegangen sind, wären Borys Tashchy und Benjamin Uphoff. Zwar stammen beide nicht unmittelbar aus den unteren U-Mannschaften, dennoch hätte die Entwicklung auch in der eigenen U23 besser laufen können. Deutlicher wurde das Problem natürlich nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga. Promintester Fall ist hierbei Timo Werner, der ab 2002 in der Jugend des VfB spielte, dann aber im Sommer 2016 zu RB Leipzig ging. Auch Antonio Rüdiger, der seinen Weg nun international fortführt, verließ den Verein in dieser Zeit. Arianit Ferati, der seine Ausbildung bei den Stuttgarter Kickers und beim VfB machte, wurde ebenfalls im Sommer 2016 an den Hamburger SV abgegeben und spielt ab der kommenden Saison in der Zweitligamannschaft der Hanseaten. Von den jetzigen jungen Spielern, die im Kader der Bundesligamannschaft des VfB stehen, sind vor allem Berkay Özcan und Timo Baumgartl zu nennen. Von Baumgartl kann sich Hitzlsperger eine zukünftige Karriere in der Nationalmannschaft vorstellen: „Ich traue ihm das zu. Aber dafür muss er sehr hart arbeiten.“
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