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Was kann von Stindl, Goretzka, Draxler und Co. in der kommenden Saison erwartet werden?

Die Helden von Sankt Petersburg – die deutsche Nationalmannschaft – hat beim Confed Cup in Russland alles gegeben. Sie hat eine unfassbare Steigerung hingelegt, sich mal wieder als echte Turniermannschaft entpuppt. Im Finale sind sie dann über sich hinausgewachsen, haben gegen einen aggressiven Gegner mithalten können und überstanden die große Drangphase der Chilenen. Allerdings musste sie nie über die normale Distanz gehen, weder im Halbfinale noch im Finale ist es zu einer Verlängerung gekommen. Die Spieler kehren nun alle wieder zu ihren Vereinen zurück, steigen aber noch nicht in die überall bereits begonnene Saisonvorbereitung ein, sondern bekommen noch ein wenig Urlaub spendiert. Und trotzdem stellen sich Fans und Verantwortliche die Frage, was in der kommenden Saison von den Spielern zu erwarten ist. Wir haben uns mit einigen speziellen Fällen auseinandergesetzte.

Leistungsschub durch Selbstvertrauen – Gefahr durch Überbelastung

Ganz allgemein ist es so, dass die meisten dieser Spieler noch nicht so alt sind und daher die Belastungen viel besser werden wegstecken können, als wenn sie bereits in einem gewissen Alter wären. Außerdem hat Joachim Löw auch rotieren lassen, so dass nur einige wenige Spieler alle Spiele 90 Minuten durchziehen mussten. So ein Titel, egal wie unbedeutend er oberflächlich gesehen ist, bedeutet für eine Mannschaft und für jeden einzelnen Spieler einen enormen Schub an Selbstvertrauen. Die Kicker konnten sich auf höchstem internationalem Niveau beweisen, auch wenn Fußballnationen wie England, Italien, Spanien, Argentinien oder Brasilien nicht mit von der Partie waren. Das ist natürlich auch bei den beiden „Oldies“ Sandro Wagner und Lars Stindl so. Somit wird von ihnen in der kommenden Saison so oder so ein Leistungsschub erwartet, wenigstens in den ersten Wochen nach dem Saisonbeginn. Viel, was dann passiert, wird zukünftige Vertragsgespräche beeinflussen. Allerdings steigt natürlich auch das Verletzungsrisiko gerade bei Spielern, die in Vereinen spielen, in denen sie in der kommenden Saison international ranmüssen.

Foto: LevanteMedia / Shutterstock.com

FC Barcelona

Vom amtierenden spanischen Pokalsieger ist nur ein Spieler dabei: Marc-André ter Stegen. Der 25-jährige hat zwar die meiste Zeit gespielt, doch ein Torhüter ist körperlich lange nicht so gefordert, wie ein Feldspieler. Es dürfte unwahrscheinlich sein, dass für ihn in der kommenden Saison ein erhöhtes Verletzungsrisiko auftreten wird. Stattdessen wird er sich, als Nummer eins in seinem Klub, wieder voll auf das ganz große internationale Geschäft konzentrieren können. LaLiga, Copa del Rey, UEFA Champions League – das liegt in der kommenden Saison alles an.

FC Bayern München

Vom deutschen Rekordmeister sind insgesamt drei Spieler in der Nationalmannschaft vertreten:

  • Niklas Süle
  • Joshua Kimmich
  • Sebastian Rudy

Süle und Rudy sind Neuzugänge, von beiden erwarten wir nicht, dass sie sich in ihrem ersten Jahr bei Bayern einen Stammplatz erarbeiten können. Kimmich hingegen könnte nach diesem erfolgreichen Turnier einen Stammplatz und Carlo Ancelotti erkämpfen. In der vergangenen Saison stand er in der Bundesliga 15-mal in der Startelf, in der Champions League war er eher als Backup dabei. Er konnte sich beim Confed Cup prima präsentieren und eine Menge Erfahrung und Selbstvertrauen sammeln. Bleibt er ohne große Verletzungen, könnte er in der kommenden Spielzeit bei den Münchnern zum Shooting-Star werden.

Die restlichen Bundesligavereine

Von den restlichen Vereinen der Bundesliga, die in der Nationalmannschaft vertreten waren, spielen in der kommenden Saison nicht alle international. Das trifft vor allem die Spieler

  • Benjamin Hinrichs (Bayer 04 Leverkusen)
  • Leon Goretzka (FC Schalke 04)
  • Julian Brandt (Bayer 04 Leverkusen)
  • Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach)
  • Bernd Leno (Bayer 04 Leverkusen)

hart. Denn dadurch, dass sie in der kommenden Saison keine internationale Spielpraxis werden sammeln können, wird Joachim Löw sie kaum für den erweiterten Kader der Nationalmannschaft in Erwägung ziehen – schließlich sind die amtierenden Weltmeister fast alle zuhause geblieben. Somit wird von ihnen nur erwartet, dass sie sich in ihren Vereinen in der Bundesliga sowie im DFB-Pokal beweisen – und ihre Mannschaften wieder in die internationalen Regionen der Tabelle führen. Dafür kommt auf die Spieler

  • Sandro Wagner (TSG 1899 Hoffenheim)
  • Timo Werner (RB Leipzig)
  • Kerem Demirbay (TSG 1899 Hoffenheim)
  • Marvin Plattenhardt (Hertha BSC)
  • Jonas Hector (1. FC Köln)

völlig neue und ungewohnte Situationen zu: Sie erwartet in der Europa- bzw. Champions League das volle Programm – neben der Bundesliga und dem DFB-Pokal. Dabei können die Erfahrungen im Confed-Cup natürlich durchaus förderlich sein, doch die Strapazen dieses Turniers sind kaum wegzudiskutieren. Nichts desto trotz wird sich der Erfolg in Russland auch für die Vereine auszahlen.

Foto: Ververidis Vasilis / Shutterstock.com

Die anderen europäischen Vereine

Es sind auch einige Spieler im Kader von Joachim Löw, die im Ausland spielen. Das sind beim „Perspektivkader“ zwar nicht so viele:

  • Kevin Trapp (FC Paris Saint-Germain)
  • Shkodran Mustafi (FC Arsenal)
  • Antonio Rüdiger (AS Rom)
  • Emre Can (FC Liverpool)
  • Julian Draxler (FC Paris Saint-Germain)
  • Amin Younes (Ajax Amsterdam)

Aber alle diese Spieler werden in ihren Vereinen ebenfalls das volle Programm bekommen: Nationale Liga, nationale Pokalwettbewerbe, Europapokal. Dabei sind die Belastungen für die Spieler in der Premier League besonders hoch, da hier auch noch der League Cup hinzukommt, neben dem ohnehin schon dichten Premier League Programm.

Fazit: Hohe Erwartungen können nicht immer erfüllt werden

Viel wird bei den einzelnen Spielern davon abhängen, wie resistent sie sich gegen Verletzungen jeglicher Art erweisen und wie sehr sie in der Lage sind, mit Druck umzugehen in den jungen Jahren. Es gibt nicht wenig Beispiele dafür, dass gerade junge Spieler diesem Druck nicht standhalten konnten. Lars Stindl wird inzwischen in einem Alter sein, sein Siegtor zum 1:0 gegen Chile nicht zu überbewerten. Mario Götze war 2014 dabei, konnte aber mit dem Druck weniger gut umgehen.

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