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Wird der TSV 1860 München jemals wieder den Sprung in die Bundesliga schaffen?

Pereira gibt allen anderen die Schuld

Als letzter Rettungsanker wurde der portugiesische Trainer Vitor Pereira verpflichtet, der sogar Erfahrungen in der Champions League sammeln konnte – den Abstieg des Vereins konnte er trotzdem nicht verhindern. Jetzt wetterte er gegen seinen alten Verein, inzwischen ist er wieder in der Heimat. „Mit 1860 bin ich ein Risiko eingegangen und bin schwer gestrauchelt“, sagte er am Rande einer Konferenz in Portugal, „der Kader hatte nichts von dem, was ich mag.“ Er empfand das halbe Jahr in München als „frustrierend“ und stellte einen großen Unterschied fest „zwischen dem, was ich brauche, und dem, was mir die Spieler geben konnten.“ Der Portugiese war bereits Trainer bei

  • FC Porto
  • Fenerbahce Istanbul
  • Olympiakos Piräus

und ist bekannt dafür, dass er gerne schnell spielen lässt mit viel Ballbesitz und kurzen, vertikalen Pässen, um möglichst schnell den Gegner zu überrennen. Dass er es beim TSV 1860 München mit Zweitligafußballern zu tun hatte, begriff er offenbar bis zum Schluss nicht. „Wenn wir unter Druck waren, konnte die Mannschaft nicht reagieren“, sagte Pereira nun über sein Ex-Team. „An einem Mittwochnachmittag hatten wir 44.000 Zuschauer im Stadion gegen Stuttgart – in diesen Momenten konnte die Mannschaft nicht mit Druck umgehen.“ Pereira hätte allerdings wissen müssen, was ihn in München erwartet – schließlich ist er Profi und hätte sich dementsprechend informieren müssen, mit was für Spielern er den Klassenerhalt schaffen sollte.

Bierofka will Neuanfang wagen

Mit dem Publikumsliebling Daniel Bierofka will 1860 jetzt den Neuanfang in der Regionalliga wagen. Der ehemalige Trainer der U21 wird mit einem jungen Kader in die neue Saison starten, keiner von ihnen wird älter als 25 Jahre alt sein. Von den Spielern aus der vergangenen Saison ist kaum noch jemand übrig, die meisten sind bereits zu anderen Vereinen weitergezogen. „Ich denke, dass ich für den Verein jetzt der richtige Trainer bin. Ich tue mir das nicht an, sondern ich will das. Wenn ich mir was vornehme, will ich das schaffen“, betont Bierofka. Da der Verein sparen muss, wird es kein Luxus Trainingslager geben, sondern eine Sportschule mit Vollpension. „Fitness, Persönlichkeit und Disziplin. Es geht um Identifikation und diese Werte müssen wir wieder ausprägen. Damit fangen wir heute an, wir haben nicht viel Zeit. Ich will in jedem Spiel Herz und Leidenschaft sehen, in jedem Spiel. Ich will wieder eine gewisse Geschlossenheit, eine gewisse Loyalität.“ Die U21, aus der viele der Spieler kommen, wurde in der vergangenen Saison Vizemeister in der Regionalliga Bayern – ein Hoffnungsschimmer für den Neubeginn?

Trennung von Ismaik?

Mit Investor Ismaik ist nach wie vor keine Einigung in Sicht. Laut der Abendzeitung München sind die 1860er allerdings bereits dabei, die Zukunft ohne den Milliardär in die Hand zu nehmen. Sowohl das Präsidium als auch der Verwaltungsrat und auch die Fans – oftmals zerstritten ist der Verein in dieser Frage verein. Die Zukunft muss ohne Ismaik auskommen. Für ein neues Geschäftsmodell stehen offenbar bereits einige regionale Sponsoren bereit. Es wird darüber diskutiert, den Regionalligisten verhältnismäßig großzügig zu unterstützen, um eine Rückkehr in den Profifußball so schnell wie möglich sicherzustellen.

Rückkehr in die Grünwalder Straße

In der Allianz Arena hat 1860 in der Regionalliga natürlich keine Zukunft mehr. Oder, wie es Löwen Geschäftsführer Markus Fauser ausdrückt: „Die Allianz Arena macht für uns in der Regionalliga keinen Sinn.“ Zeitnah will er mit dem Finanzvorstand des Rekordmeisters FC Bayern München über einen Auszug verhandeln. Dabei, so gab der Rekordmeister bereits an, werden die Modalitäten so gestaltet sein, dass der TSV 1860 München diese auch erfüllen könnten. Gleichzeitig wird mit der Stadt München über eine Rückkehr an die Grünwalder Straße gesprochen.

Der vorläufige Kader für die kommende Saison

Inzwischen hat sich der TSV 1860 München auch zum vorläufigen Kader der kommenden Saison geäußert. Vorrangig sind hier Spieler vertreten, die in der vergangenen Spielzeit für die zweite Mannschaft aufliefen und in der Regionalliga Bayern Vize-Meister wurden. Die bekanntesten Namen auf der Liste dürften

  • Torhüter Max Engl
  • Defensivspieler Kilian Jakob und Felix Weber
  • Stürmer Moritz Heinrich, Nicholas Helmbrecht und Nico Karger

Alle diese Spieler konnten schon einmal in den Profikader reinschnuppern und durften in der 2. Liuga teilweise auch schon spielen. Der Rest der Spieler ist aber zum Großteil unbekannt. Auch sind mit Benjamin Kindsvater (Wacker Burghausen), Tobias Steer (SpVgg Landshut), Johann Hipper (FC Ismaning) und Sebastian Koch (SpVgg Unterhaching) vier Neuzugänge mit dabei. Auf der Liste sind noch einige Namen nicht drauf. Einige befinden sich trotz gültigen Vertrags noch im Sonderurlaub, bei anderen ist ein Verbleib noch nicht ganz sicher. Mit diesen Spielern will 1860 München in die Saison starten:

  • Maximilian Engl
  • Steven Benda
  • Marco Hiller
  • Johann Hipper
  • Lukas Aigner
  • Kilian Jakob
  • Sebastian Koch
  • Christian Köppel
  • Felix Weber
  • Eric Weeger
  • Nicolas Andermatt
  • Dennis Dressel
  • Martin Gambos
  • Lukas Genkinger
  • György Hursan
  • Benjamin Kindsvater
  • Kodjovi Koussou
  • Simon Seferings
  • Lino Tempelmann
  • Ugur Türk
  • Mohamad Awata
  • Felix Bachschmid
  • Moritz Heinrich
  • Nicholas Helmbrecht
  • Nico Karger
  • Tobias Steger

Fazit: Mit neuem Konzept und frischem Wind kann die Operation Rückkehr gelingen

Wenn sich der TSV 1860 München endlich von dem Investor Ismaik trennt und einen wirklichen Neuanfang wagt, dann könnte es mit der Rückkehr in den Profibereich schnell gelingen. Der Kader ist solide und bewies bereits in der vergangenen Saison in der Regionalliga, wie gut er funktioniert.

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