Zwei Ausnahmekarrieren: Lutz Pfannenstiel und Sebastián Abreu
Foto: Lutz Pfannenstiel/Imago/Martin Hoffmann
Es gibt Karrieren im Fußball, die suchen ihresgleichen. Zum Beispiel die Karriere des deutschen Torhüters Lutz Pfannenstiel. Nach eigenen Angaben spielte der heute 44-jährige während seiner aktiven Tätigkeit für insgesamt 25 verschiedene Vereine: Weltrekord. Zumindest bis jetzt. Denn den Rekord hat sich nun ein anderer geschnappt: Der Uruguayer Sebastián Abreu. Denn der unterschrieb am vergangenen Mittwoch einen Einjahresvertrag beim chilenischen Erstligisten Audax Italiano – was sein insgesamt 26. Arbeitgeber in Sachen Fußball ist. Wir haben uns mit den Lebensläufen der beiden Spieler genauer auseinandergesetzt und stellen die beiden Ausnahmefußballer vor.
Lutz Pfannenstiel: Alleiniger Rekordhalter, was die Kontinentalverbände angeht
Lutz Pfannenstiel wurde im Mai 1973 in Zwiesel geboren und spielte in seiner Jugend beim FC Vilshofen sowie beim SC Zwiesel. Nach der Zwischenstation Bad Kötzting bekam er die Chance, als Torwart in Malaysia beim FA Penang zu spielen. Eine Möglichkeit, die ihn damals mehr reizte als ein weiteres Angebot, das er bekam: Er hätte mit seinen 18 Jahren auch bei der U23 des FC Bayern München spielen können, doch es zog ihn in die Ferne. Damit begann seine viel beachtete Karriere als Weltenbummler. Er ist der weltweit erste Fußballspieler, der in jedem der sechs anerkannten Kontinentalverbände spielte und dort einem professionellen Verein angehörte. Und obwohl er nie bei den ganz großen Vereinen unterkommen konnte, kann er auf zwei Meisterschaften zurückblicken: 1998 wurde er mit Haka Valkeakoski finnischer und 2000 mit Geylang United Meister in Singapur. Er spielte unter anderem in England (Nottingham Forest), Neuseeland (Dunedin Technical AFC), Norwegen (Baerum SK) und Kanada (Calgary Mustangs). Inzwischen hat er einen sehr naheliegenden Job angenommen: Er ist seit 2011 Leiter International Relations und Scouting bei der TSG 1899 Hoffenheim.
Sebastián: Niemand spielte bei mehr Vereinen
Eine ebenso bemerkenswerte, aber ungleich erfolgreichere Karriere kann der Uruguayer Sebastián Abreu vorweisen. Allerdings spielte er „nur“ in Südamerika, Mittelamerika und bei Vereinen, die Mitglied der UEFA sind und kommt somit auf drei verschiedene Kontinentalverbände. Dafür sind namhaftere Mannschaften unter den Arbeitgebern zu finden: Er spielte unter anderem bei Deportivo La Coruna, Gremio Porto Alegre, Tigres UANL, Club Atlético River Plate und Real Sociedad San Sebastian. Seine größte Bekanntheit, zumindest in unseren Breitengraden, erhielt er aber als Nationalspieler Uruguays. Bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika konnte er im Viertelfinale gegen Ghana den entscheidenden Treffer im Elfmeterschießen erzielen – und das mit einem sogenannten „Panenka“, also einem lockeren Lupfer über den Torwart. Er feierte einige Erfolge auf Vereinsebene: So wurde er mit Nacional Montevideo zweimal uruguayischer Meister sowie Halbjahresmeister mit CA San Lorenzo, CA River Plate und Botafago FR. Mit der Nationalmannschaft gewann er 2011 die Copa América.
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